Peugeot-Roller für 15jährigen. Empfehlung?

Ich suche für meinen 15jährigen Sohn einen (Peugeot-)Roller mit 25km/h. Ich kenne mich damit nicht aus, weiß aber aus eigener Erfahrung, dass bestimmte Modelle gut sind, vom anderen aber eher abgeraten wird. Modell XY ging schnell kaputt, weil... Und 2-Takt oder 4-Takt. Speedfight 3 oder 4? Der Roller soll nach einem Jahr mit 45km/h laufen. Kurz gesagt: Welche Modelle gelten als die besten, zuverlässigsten und solidesten. Von welchem würdet ihr mir abraten? Übrigens hat Sicherheit für mich Vorrang (Bremsen, Fahrverhalten ...). Vielen Dank schon mal für die Tipps. Ich würde für einen gebrauchten Roller 1.200 EUR ausgeben.

Moin RollerUli,

zunächst mal herzlich willkommen aus Hamburg nach ... -- ääh, tja -- wohin denn eigentlich?

Mit dem Speedfight würdest Du einen "von Hause aus" wirklich grundsoliden Roller kaufen, ganz gleich ob's der 3er oder der 4er ist. Das Problem ist aber, einen in gutem Zustand zu finden. Gerade bei den bei Jugendlichen derart begehrten Modellen (der Speedfight dürfte diesbezüglich auf Platz eins stehen!) einen zu finden, der nicht "verbastelt" (sprich: nicht bis zum geht-nicht-mehr getunt) wurde ...

Selbst wenn es heißt, daß "alles wieder auf original zurück gebaut wurde" und eine Probefahrt tatsächlich nur 45km/h (lt. Tacho ~ 50) ergibt, müßtest Du mit technischen Problemen rechnen. Wobei es schon verdammt schwierig sein dürfte, ein gutes Angebot zu finden. Zumindest von Privat. Aber es lohnt sich, danach zu suchen. Der Speedfight fährt "wie auf Schienen" oder "wie an der Schnur gezogen", bremst "bissig, aber sehr gut dosierbar" hieß es immer wieder in Testberichten.

Da Du Dich mit der Sache nicht auskennst, wäre der Kauf bei einem Händler überlegenswert. Hier in Hamburg ist ScooterWorld in Norderstedt _die_ Topadresse für Motorroller, auch wenn's um gebrauchte geht. Dann wäre auch die "Mofa-Drossel" für's erste Jahr kein Problem. Wobei Du wohl allein dafür inklusive Eintragung um die 250,- Euro (und mehr) rechnen müßtest.

Die Frage, ob 2- oder 4-Takter, ist eine Art Glaubensfrage. Mein erster Roller war ein Viertakter: sparsam, leise, lahm. Jetzt fahre ich den Peugeot Citystar 50, ein Zweitakter. Geil, aber braucht mehr Sprit (3,5 - 4 ltr/100km) und mehr Öl (o,9 ltr/1000km). Andererseits benötigt ein Viertakter mehr Wartungsaufwand (Ventile einstellen ...). Ich würde heute keinen mehr wollen. Und im Freundeskreis Deines Sohnes erzeugen Viertakter wohl auch eher Naserümpfen als Begeisterungstürme.

Das teilsynthetische 2-Takter-Öl, das Peugeot vorschreibt, gibt's im Internet im Zehnliterfäßchen für 33,20 Euro inklusive Versandkosten (Hersteller "Mannol"). Beim Viertakter mußt Du's regelmäßig wechseln, auch nicht viel besser.

Da Dir (sympatischer Weise!) die Fahrsicherheit wichtig ist, mußt Du unbedingt die Reifen im Blick haben. Nicht mal Namen wie Michelin sind Garanten für Sicherheit auf nasser Fahrbahn. Als ich meinen Citystar im November 2017 neu gekauft habe, kamen eben deshalb sofort für etwa 160,- Euro Heidenau drauf. Die fabrikneuen Michelin liegen hier rum. Zwar ärgerlich, aber jeder Sturz wäre teurer! Mit den Heidenau bin ich (Ganzjahresfahrer) voll zufrieden, obwohl ich nicht mal die Ganzjahresversion gewählt habe. Die verschleißen viel zu schnell, da sie (typisch für Winter-/Ganzjahresreifen) eine weichere Gummimischung haben.

Wenn also das Gesamtbudget 1200,- Euro beträgt, solltest Du solche Dinge berücksichtigen. Apropos: Die WGV und die HUK-Coburg sind sehr günstige Versicherer. Habe allerdings gehört oder gelesen, daß es für Fahrer unter 23 Jahre interessant sein kann, nach Versicherungen zu suchen, die eben _nicht_ nach Alter unterscheiden.

Zum besseren Verständnis: ich (57 Jahre) zahle bei der HUK für die reine Haftpflicht 36,- Euro im Jahr. Wobei das Versicherungsjahr generell (gesetzlich so geregelt) am 1. März beginnt und am 28./29. Februar des darauf folgenden Jahres endet. Wer im Laufe dieser Zeit einsteigt, also bspw. zum 17.7., zahlt einen anteiligen Beitrag. Es wird immer in ganzen Monaten gerechnet, hieße also ab 1.7. -- etwa vier Zwölftel gespart.

Sollte ich Dir mit zuviel Text auf die Nerven gegangen sein, selber Schuld. ;-) Du hast geschrieben, daß Du Dich nicht auskennst. Ansonsten hoffe ich, daß Du noch viele Antworten erhälst. Und solltest Du Rückfragen haben -- nur zu!

Grüße
Rick

PS: für den Fall, daß Du im Großraum Hamburg wohnst, noch der Link zu Scooterworld
https://www.scooterworld-online.de/

Moin Uli,

ich habe letztes Jahr für meine beiden Räuber ebenfalls gebrauchte Roller besorgt. Ich selbst habe
für beide einen Yamaha Neos bzw. MBK Ovetto (die Roller sind baugleich - MBK hat den Roller in
Lizenz in Frankreich gebaut) gekauft. Die Roller gelten ebenfalls technisch als sehr zuverlässig (was ich
grundsätzlich nach jetzt einem Jahr bestätigen kann). Die Ersatzteilversorgung klappt ebenfalls.

Ich habe dabei darauf geachtet, dass die Roller ein Baujahr vor 2002 hatten, da diese dann offiziell
noch Tempo 50 fahren dürfen, was ich (zumindest in Städten) für "überlebenswichtig" halte. Ich selbst
hatte mal für einen Tag einen 45-km/h-Leihroller, und war froh als ich da wieder absteigen konnte. Ich
hatte gefühlt die ganze Zeit Autos und Lastwagen am Auspuff. Mit anderen Worten, ich war mit dem
Roller ein echtes Verkehrshindernis für alle anderen Verkehrsteilnehmer.

Beide Roller habe ich gebraucht mit Laufleistungen unter 10.000 Kilometer gekauft für ca. 600 Euro
gekauft. Beide haben dann noch mal einen Service (Wechsel von Öl, Bremsflüssigkeit) bei meiner
Werkstatt und neue Heidenaureifen bekommen (Reifen sollten unabhängig vom Profil spätestens
alle sieben Jahren gewechselt werden, da die Gummimischungen aushärten, und der Reifen Grip
verliert).

Achte beim Kauf darauf, dass Du möglichst Garagen- oder Sommerfahrzeuge bekommst.
"Laternenparker" oder "Ganzjahresroller" haben nach meiner Erfahrung doch meist etwas mehr
Kontakt zu Streusalz und Co gehabt. Und nicht jeder Ganzjahresfahrer achtet penibel darauf
seinen Roller anständig sauber zu halten.

Ich selbst hatte auch schon einige Speedfights, und kann auch deren Zuverlässigkeit positiv
bestätigen. Allerdings werden diese Dinger selten unverbastelt belassen. Insofern müsste man
bereits beim Gebrauchtkauf gut aufpassen.

Gruß
Jörg

Dein Junge ist 15 Jahre alt. In diesem alter gibt es Jungs die schon über 180 cm sind oder erst 160 cm. Bei beiden ist noch mit einem Wachstumsschub zu rechnen. Daher kann man nur ein Empfehlung geben für den momentanen Istzustand. Kommt ein Wachstumsschub kann der jetzige passende Roller schnell Makulatur sein. Die Kinder in diesem Alter haben ja schon einen eigenen Geschmack, der auch nicht unwesentlich von Freunden mitgebregt wird. In unseren Augen soll der Roller praktisch sein. Kinder werden ihn vielleicht spießig finden. In meinen Augen bleibt dir nichts anderes übrig, als mit ihm zu verschiedenen Markenhändler zu gehen und ihn Probesitzen bzw. fahren zu lassen.

mit freundlichen Gruß
Walter

Moin,
ich mache es kurz. Lass deinen Jungen noch ein Jahr warten (Fahrrad fahren) und dann A1 mit 16 Jahren ( Fahrschule darf schon mit 15 Jahren besucht werden) machen. Wie du selbst und hoffentlich auch als Autofahrer erkannt hast ist 45 km/h Europa-Mist an den sich außer Deutschland keiner hält.

Da zu noch ein kleines Beispiel. War vor kurzem mit einem Bekannten auf Tour. Mein Metropolis 400 und er mit Suzuki Bandit 600. Moderate Geschwindigkeit in 70 km Zone. Sicherheitsabstand zwischen uns. Trotzdem musste ein Autofahrer an mir vorbei blieb aber zwischen Roller und Motorrad. Das überholte er auch nach gut 5 Km nicht . Auf dem Rückweg haben wir die Reihenfolge geändert. Ich vorne er mit 100 m hinter mir..... Überholt hat uns nicht mal ein A4

Gruß
Jörg