Teil 3
Hier erkraxelten wir uns mit unseren Kombis die wahnsinnig engen Stufen der kleinen Kirche, denn oben erwartete uns ein überwältigender Rundblick. Nach Norden weit raus bis kurz vor München, nach Süden die tiefverschneiten Berge und davor die teilweise noch schneebedeckten Hänge. Dazwischen immer wieder kleine Seen, die in der Sonne blinkten.
Gestärkt mit einem Capuccino ging die Fahrt weiter ins Tannheimer Tal nach Grän. Hier wurde es richtig Winter, dicke Schneewände links und rechts, wir mit dem Satelis dazwischen und auf den Pisten und Loipen Hunderte Skifahrer.
In Grän ließen wir uns auf der Terrasse der Burgschänke im warmen Eckchen ein Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat schmecken. Dann war tanken angesagt, denn die Strecke war lang und hatte ihren Tribut gefordert. Doch die Tankstelle in Grän schien die einzige in ganz Österreich zu sein, Kolonne ohne Ende. Ohne uns, weiter ging’s ins Lechtal runter. Da fanden wir dann eine weniger frequentierte Tanke. Da die ganzen Skiorte am Ende des Lechtals noch nicht zugänglich waren, herrschte auch sehr wenig Verkehr auf der Bundesstrasse. So ging es flott lechaufwärts, links und rechts verschneite Hänge, sehr viele von Lawinenabgängen gezeichnet, bis Stanzach.
Jetzt kam unser Genußstück. Das Namloser Tal mit endlosen Kurven und bis zu 20 % Steigung. Andi wollte nun endlich mal sehen, was sein K so drauf hat. Bisher kannte er die Qualitäten ja nur aus meinen Schilderungen. Also stürzten wir uns ins Vergnügen. Bereits unten war alles verschneit, so dass wir schon erahnen konnten, wie es weiter oben aussehen würde. Es wurde eine grandiose Strecke. Auf der gut ausgebauten Strecke reihte sich eine Kurve an die andere, ein Lawinenstrich löste den anderen ab, die Ks zogen rauf, als ob es eine flache Strecke wäre. Mit 8o km/h ging es 13 % Steigung rauf, da kam Freude auf. So sogen wir jede Kurve förmlich in uns rein und fanden fast keine Zeit zum fotografieren, weil es einfach zu geil war, diese Kurven zu vernaschen.
Bald kamen wir dann am Ziel oben in Berwang raus, wo sich zahlreiche Skifahrer in der Frühlingssonne vergnügten.
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