Moin Matthias,

auch wenn Du schon fast vier Jahre hier registriert bist, zunächst mal ein herzliches Willkommen aus Hamburg nach Berlin. Immerhin ist Dein heutiger Beitrag auch Dein erster, da paßt das doch noch. ;-)

Um auf Deine Frage(n) ganz gerade heraus zu reagieren: ich persönlich würde zur Zeit sicher keinen neuen Fünfziger kaufen wollen! Das klingt vielleicht hart, hat aber seine Gründe.

Viertakter (aktuell allesamt Vergaser) sind gegenüber Zweitaktern verdammt lahm. Was sie auch bleiben, (fast) egal wie oft und wie lange Du daran herum schraubst, (fast) egal wie viel Geld Du für Tuningteile ausgibst. Die wenigen Zweitakter, die seit kurzem wieder angeboten werden, sind übrigens keine Einspritzer sondern mit elektronischer Vergasersteuerung ausgestattet um die Abgasnorm "Euro4" zu erfüllen. Diese neue Technik ist erstens noch viel zu frisch auf dem Markt um zu wissen, ob sie a) überhaupt, b) mittelfristig und c) langfristig was taugt. Zweitens sind die 45km/h-Drosselungen dieser Motoren derart sabotagesicher perfektioniert, daß sogar echte Profis kapitulieren. Drittens sind die Preise um locker 250,-/300,- Euro höher als die der ansonsten identischen Vorgängermodelle mit bewährter Technik.

Bliebe also, wenn's denn unbedingt ein Neufahrzeug sein müßte, nur die Wahl zwischen (sorry) Pest und Cholera.

Dafür wäre mir mein Geld viel zu schade. Meine Empfehlung ist daher: finde einen frischen gebrauchten Zweitakter, Erstzulassung 2017 oder auch etwas früher. Wobei die Händler ihre Restbestände dieser Fahrzeuge noch bis Ende 2018 verkaufen durften, aber seit letztem (Früh-)Sommer gab es de Facto keine Zweitakter mehr, die nur "Euro3" erfüllten. Genau deren Fahrleistungen sind aber, zumindest im Großstadtverkehr, schon aus Sicherheitsgründen unverzichtbar. Ich glaube nicht, daß in Berlin weniger aggressiv auf als "Verkehrshindernis" wahrgenommene Rollerfahrer reagiert wird, als das hier in Hamburg der Fall ist.

Sollte Dir Hamburg's östlicher Stadtrand nicht zu weit sein, kannst Du Dir meinen Peugeot Citystar 50 anschauen. Den habe ich im November2017 neu gekauft, er hat also noch sieben Monate Garantie (!), ist rund 5.500km gelaufen und sehr umfangreich ausgestattet.

Seitliche Windabweiser, hohe Scheibe, Seitenständer, Gepäckträger, Navi-/Smartphone-Halterung, original Peugeot Beindecke zur festen Montage am Fahrzeug sowie ebenfalls original Peugeot Lenkerstulpen. Das zwei Integralhelme fassende Topcase ist ein Shad SH46 mit Rückenpolster, die Reifen sind Heidenau "K62". Die fabrikneuen, originalen Michelin Reifen sind dabei. Ich hatte sofort wechseln lassen, weil die Michelin einen nicht sooo guten Ruf bezüglich der Sicherheit auf Nässe haben. Der Listenpreis laut Kaufvertrag mit allem Drum und Dran war 3430,- Euro; der Kaufvertrag und alle weiteren relevanten Belege sind vorhanden.

Desweiteren wären dabei ein 10-Liter-Faß teilsynthetisches Zweitaktöl, exakt entsprechend der von Peugeot definierten Qualitätsanforderungen (Inhalt noch 9,4ltr, also gut 30,-); ein dritter Schlüssel (allein der Rohling von Peugeot kostete gut 26,- Euro); ein Einliter-Reservekanister (neu 16,- Euro), ein Bremsscheibenschloß, ein großes und absolut neuwertiges Stahlbügelschloß von Trelock, dessen Neupreis bei rund 70,- Euro lag. Es war Testsieger der Stiftung Warentest und Sicherheit hat halt ihren Preis. Die Teilkasko (für Fahrer ab 23 Jahre, HUK-Coburg) hat per 1.3.2019 63,- Euro gekostet. In diesem Absatz kommen bis hierhin gerechnet also nochmal gut 190,- Euro zusammen. Dazu die dunkle Scheibe, die werksseitig montiert war und ein nur wenige Male getragener, absolut neuwertiger Integralhelm, Größe XL, Marke MTR, mattschwarz, mit zusätzlichem Sonnenschutzvisier.

Der Roller wurde in der Vertragswerkstatt (ScooterWorld, Norderstedt) gewartet und ist unfallfrei, seine Verbräuche liegen bei 3,7ltr/100km (Sprit) und 0,9ltr/1000km (Öl).

Angebotsgrund ist meine Gesundheit, ich (Frührentner) werde nur noch einige Monate fahren können. Und so lange täte es auch mein zur Reserve behaltener früherer Roller (Chinafuffi), denn ich fahre nur noch sehr kurze Strecken im unmittelbaren Umfeld, d.h. (kein Witz!) zum großen Teil 30er-Zone. Allerdings ist dieses (freibleibende) Angebot eine spontane Idee, keine Ahnung was mein "Dicker" kosten darf/muß. Bei hohem Wertverfall würde ich ihn bis zur letzten Minute selber fahren, so viel Spaß macht er!

Meine Frage an alle: was wäre Eurer Meinung nach ein für beide Seiten angemessener Preis?

Und, Matthias, um Mißverständnissen vorzubeugen -- ich würde zur Zeit wirklich kein 50ccm-Neufahrzeug kaufen wollen. Das hat nichts mit meinem Angebot zu tun, ganz ehrlich!

Grüße
Rick